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Psychopharmaka absetzen: Warum der Alleingang gefährlich ist und was du unbedingt beachten musst

Posted on 9. März 2023 By Cassyhopya Keine Kommentare zu Psychopharmaka absetzen: Warum der Alleingang gefährlich ist und was du unbedingt beachten musst

Psychopharmaka sind ein Segen für viele Menschen, die unter psychischen Erkrankungen leiden. Sie können Symptome lindern, die Lebensqualität verbessern und in manchen Fällen sogar Leben retten. Doch was passiert, wenn man die Medikamente nicht mehr nehmen möchte oder denkt, man brauche sie nicht mehr? Einfach absetzen? Das ist leider keine gute Idee – und kann sogar sehr gefährlich sein.

In diesem Artikel möchte ich eindringlich davor warnen, Psychopharmaka ohne ärztliche Rücksprache und Begleitung abzusetzen. Ich werde erklären, welche Risiken damit verbunden sind, was eine Absetzpsychose ist und warum ein langsames Ausschleichen unter ärztlicher Aufsicht der einzig sichere Weg ist.

Warum Psychopharmaka nicht einfach abgesetzt werden dürfen

Psychopharmaka greifen in die komplexe Biochemie des Gehirns ein. Sie beeinflussen Neurotransmitter, also Botenstoffe, die für die Signalübertragung zwischen Nervenzellen verantwortlich sind. Bei vielen psychischen Erkrankungen ist das Gleichgewicht dieser Neurotransmitter gestört. Psychopharmaka helfen, dieses Gleichgewicht wiederherzustellen.

Wenn man nun plötzlich die Einnahme stoppt, gerät das Gehirn aus dem Takt. Es ist, als würde man einem Auto, das mit Tempomat fährt, abrupt den Stecker ziehen. Die Folgen können verheerend sein:

  1. Rückkehr der ursprünglichen Symptome (Rebound-Effekt):Die Symptome, derentwegen man die Medikamente ursprünglich eingenommen hat, können mit voller Wucht zurückkehren – oft sogar stärker als zuvor. Das ist besonders bei Angststörungen, Depressionen und Schlafstörungen der Fall. Stell dir vor, du hast jahrelang unter starken Ängsten gelitten, die durch Medikamente unterdrückt wurden. Wenn du diese plötzlich absetzt, kann die Angst überwältigend zurückkommen und dich völlig aus der Bahn werfen.
  2. Absetzsymptome:Der Körper reagiert auf das plötzliche Fehlen des Medikaments mit Entzugserscheinungen. Diese können sehr vielfältig sein und sowohl körperliche als auch psychische Beschwerden umfassen:
    • Körperliche Symptome:
      • Schwindel, Übelkeit, Erbrechen
      • Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Zittern
      • Schlafstörungen, Albträume
      • Grippeähnliche Symptome
      • Magen-Darm-Beschwerden
      • Herzrasen, Blutdruckschwankungen
    • Psychische Symptome:
      • Angst, Panikattacken
      • Depression, Stimmungsschwankungen
      • Reizbarkeit, Aggressivität
      • Unruhe, Nervosität
      • Konzentrationsschwierigkeiten, Verwirrtheit
      • Suizidgedanken

    Die Intensität und Dauer der Absetzsymptome variieren stark von Person zu Person und hängen vom jeweiligen Medikament, der Dosierung und der Einnahmedauer ab.

  3. Absetzpsychose – eine besondere Gefahr:In einigen Fällen kann das abrupte Absetzen von Psychopharmaka, insbesondere von Antipsychotika (Neuroleptika), zu einer sogenannten Absetzpsychose führen. Das ist ein Zustand, der über die ursprünglichen Symptome hinausgeht und mit Wahnvorstellungen, Halluzinationen und anderen psychotischen Erscheinungen einhergehen kann. Eine Absetzpsychose ist ein ernstzunehmender Notfall, der sofortige ärztliche Hilfe erfordert. Sie kann nicht nur für den Betroffenen, sondern auch für sein Umfeld gefährlich werden.
  4. Verschlechterung des Krankheitsverlaufs Ein Absetzversuch im Alleingang kann dazu führen, dass die Krankheit chronifiziert, was bedeutet, dass sie schwieriger zu behandeln ist und die Chancen auf eine vollständige Genesung sinken.

Warum langsames Ausschleichen unter ärztlicher Aufsicht der einzig richtige Weg ist

Wenn du deine Psychopharmaka absetzen möchtest, ist der erste und wichtigste Schritt, dies mit deinem behandelnden Arzt (in der Regel einem Psychiater) zu besprechen. Er oder sie ist der Experte, der deine individuelle Situation am besten beurteilen kann.

Gründe für ein ärztlich begleitetes Ausschleichen:

  1. Individueller Absetzplan:Dein Arzt wird einen auf dich zugeschnittenen Plan erstellen, der berücksichtigt:
    • Welches Medikament du nimmst
    • In welcher Dosierung
    • Wie lange du es schon nimmst
    • Deine allgemeine Gesundheit
    • Deine Lebensumstände
    • Deine bisherigen Erfahrungen mit dem Medikament

    Es gibt keine allgemeingültige Formel für das Absetzen. Jeder Mensch reagiert anders, und der Plan muss entsprechend angepasst werden.

  2. Schrittweise Reduktion der Dosis:Das A und O beim Absetzen von Psychopharmaka ist das langsame Ausschleichen. Das bedeutet, dass die Dosis über Wochen oder sogar Monate hinweg schrittweise reduziert wird. So hat dein Gehirn und dein Körper Zeit, sich an die Veränderung anzupassen und die Entzugserscheinungen werden minimiert.
  3. Überwachung und Anpassung:Während des Ausschleichprozesses wirst du regelmäßig mit deinem Arzt in Kontakt stehen. Er wird deine Symptome überwachen, deine Fortschritte beurteilen und den Plan bei Bedarf anpassen. Es ist wichtig, ehrlich zu sein und alle Veränderungen, die du bemerkst, mitzuteilen – auch wenn sie dir unangenehm erscheinen.
  4. Unterstützung und Beratung:Dein Arzt kann dir nicht nur medizinisch zur Seite stehen, sondern dich auch psychologisch unterstützen. Er kann dir Tipps geben, wie du mit möglichen Absetzsymptomen umgehst, und dir bei Bedarf zusätzliche Therapien (z.B. Psychotherapie) empfehlen.
  5. Notfallplan:Für den Fall, dass doch stärkere Absetzsymptome oder eine Verschlechterung deines Zustands auftreten, wird dein Arzt einen Notfallplan mit dir erstellen. So weißt du, was zu tun ist und an wen du dich wenden kannst.

Die “Regel” beim Absetzen: Langsamkeit und Geduld

Es gibt keine Eile beim Absetzen von Psychopharmaka. Im Gegenteil: Je langsamer und behutsamer du vorgehst, desto größer sind die Chancen auf einen erfolgreichen und nebenwirkungsarmen Entzug.

Denke daran: Dein Gehirn und dein Körper brauchen Zeit, um sich umzustellen. Sei geduldig mit dir selbst und erwarte keine Wunder über Nacht. Es ist ein Prozess, der seine Zeit braucht.

Zusätzliche Tipps für den Absetzprozess:

  • Informiere dein Umfeld: Sprich mit deiner Familie und deinen Freunden über deine Pläne. Sie können dich unterstützen und dir in schwierigen Momenten beistehen.
  • Achte auf eine gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung und Stressbewältigungstechniken können helfen, den Absetzprozess zu erleichtern.
  • Vermeide Alkohol und Drogen: Diese Substanzen können die Absetzsymptome verstärken und den Erfolg des Entzugs gefährden.
  • Suche dir professionelle Unterstützung: Eine Psychotherapie kann dir helfen, mit den emotionalen Herausforderungen des Absetzens umzugehen und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
  • Sei ehrlich zu dir selbst und deinem Arzt: Verschweige keine Symptome oder Schwierigkeiten. Nur so kann dein Arzt dir optimal helfen.

Fazit: Absetzen von Psychopharmaka – niemals ohne Arzt!

Das Absetzen von Psychopharmaka ist ein ernstes Thema, das nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf. Der Alleingang kann schwerwiegende Folgen haben – von unangenehmen Entzugserscheinungen bis hin zu einer lebensbedrohlichen Absetzpsychose.

Der einzig sichere und verantwortungsvolle Weg ist das langsame Ausschleichen unter ärztlicher Begleitung. Dein Arzt ist dein Partner auf diesem Weg. Er wird dich unterstützen, beraten und den Prozess überwachen, um sicherzustellen, dass du deine Medikamente sicher und erfolgreich absetzen kannst.

Wenn du mit dem Gedanken spielst, deine Psychopharmaka abzusetzen, zögere nicht, dich an deinen Arzt zu wenden. Es ist ein Zeichen von Stärke, sich Hilfe zu suchen – und es ist der beste Weg, um deine Gesundheit und dein Wohlbefinden langfristig zu schützen.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Wenn du Fragen zum Absetzen von Psychopharmaka hast, wende dich bitte immer an deinen Arzt

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Absetzen, Psychopharmaka, Umgang mit Psychopharmaka

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