Mit jedem Atemzug, mit jeder Aktion in diesem dem unserem Leben, tragen wir unser Sein in diese Welt hinaus. Es spielt im Grunde genommen keine Rolle, was es ist. Wie es eingefärbt ist, was die Intention dahinter ist, welchem Ideal wir uns unterwerfen. Das alles machen wir nur mit uns selbst aus. Womit können wir auch noch in Zukunft leben? Und wie sollte es anders sein, glauben wir das Maß der Dinge zu sein. Für uns selbst sind wir es auch. Denn wir tun unser bis dato Bestes in was auch immer. Natürlich entwickeln wir uns weiter und sehen oder belächeln uns und unser Sein im Blick zurück. Wie naiv waren wir damals noch? Vielleicht schämen wir uns auch ein kleines bisschen für Dinge, die wir mal geglaubt haben? Ob wir dann alle Spuren daran löschen, so weit möglich, liegt rein an uns. Dabei ist nichts falsch. Es war alles Teil unserer Entwicklung. Und weil wir mal etwas geglaubt haben, mit dem ganzen Sein dahinter standen, ob nun im Ganzen betrachtet ein Irrweg, macht nichts aus, denn wir mussten es glauben. Es war eine Abzweigung unseres kleinen Weges, die uns letztendlich zur gereiften Person unseres Selbst gemacht hat, die wir jetzt sind.
Natürlich stehen auch jetzt wir nicht am Ende. Entwickeln uns immer weiter. Und in ein paar Jahren werden wir wieder zurückschauen und uns vielleicht wieder belächeln. Natürlich könnte eine andere Person uns aufklären und direkt sagen, dass es naiv und ein Irrweg ist, aber können wir es wirklich glauben und akzeptieren? Wir müssen unsere Erfahrungen alleine machen, die Lehre voll und ganz im Innern vertiefen und erfahren, um es akzeptieren zu können. Wir müssen Fehler machen und es muss uns auch gestattet sein, uns auszuprobieren und auch einen Irrweg einzuschlagen. Nur dann ist die Lektion auch allumfassend, die wir aus einer Sache ziehen. Vielleicht mag ein Anderer die Hände über den Kopf zusammenschlagen, wenn er unseren Weg beobachtet. Aber unsere Lektionen sind nicht die seinen. Er muss nicht die Lehren ziehen, die wir persönlich brauchen, um zu reifen. Und am Ende ist unser Weg eben auch nur der unsere. Keine andere Seele da draußen wird ihn nochmal genauso gehen, wie wir. Es mag sein, dass wir irgendwann in der Nähe der eigenen Reife uns Anderen anpassen können, uns austauschen können, vielleicht auch vergleichen, da sie einen ähnlichen Entwicklungsstand wie wir selber haben.
Vielleicht ist dies auch das als alter Internetbenutzer, was mich an den sozialen Netzwerken stört. Z.B. auf TikTok gibt es so Hypes. Da macht dann ein Jeder etwas zu einem Lied und genau gleich auch die Synchonisität. Das Einzige was dann unterscheidet ist im Grunde das Aussehen. Und eben die Reichweite, die man sich aufgebaut hat. Wenn ich mich durch andere Blogs lese, was ich auch ab und zu mache, dann entdecke ich individuellen Ausdruck einer Persönlichkeit. Das war schon immer so beim Bloggen. Man kann keinen Text schreiben ohne ihn durch die eigene Persönlichkeit individuell zu machen. Vielleicht noch gekonnte Wortspiele, die den Kenner der Materie auszeichnen, aber die Richtung der Gedanken, worauf man sich konzentriert, was man weglässt, all das malt ein Schnappschuss der momentanen Persönlichkeit. Unsere moderne Zeit und die sozialen Netzwerke verfahren ohne dies. Da bringt ein Ausschnitt und das passende Aussehen die Likes und Follower. Es ist nicht darauf ausgelegt mit der Persönlichkeit zu glänzen. Und so gibt es unendlich Videos, die aber nicht unbedingt eine tiefgreifende Botschaft tragen. Bei Blogs ist jeder einzelne Artikel einzigartig. Und irgendwann hat man vielleicht 1000 Artikel, die alle individuell ausgeprägt sind, je nach Wissensstand. Nimmt man jetzt noch die KI Entwicklung hinzu, so wird auch das Internet als Solches überspult von Inhalten, die unendlich sind. Sicher, jeder kann einen bloßen Wissensartikel schreiben, der ein Thema erörtert. Das kann auch KI. Aber sie kann nicht solche Artikel wie ich selber schreiben. Denn die KI ist ein Programm und keine Persönlichkeit. Ich denke, man wird immer den Unterschied erkennen, ob eine KI oder eine echte Person einen Artikel geschrieben hat. Als Entwicklung ist unsere moderne Zeit interessant, als Austesten von Möglichkeiten.
Mich interessieren Persönlichkeiten hinter Content egal welcher Art. Sicher, reine Wissenssuche kann auch KI bedienen. Aber das fesseln an Texten, das Interesse an einer Person hinter dem Text und auch das Aufbauen einer Community, das kann keine KI einem abnehmen.
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