Ich sag es, wie es ist. Das ewige Einerlei meines Lebens nervt mich schon etwas, oder? Oder auch nicht? Ist es nicht die Wiederholung, die Sicherheit und Geborgenheit im Grau des Durchschnitts verspricht? Man ist vollkommen unsichtbar, niemandem fällt man auf, niemand beachtet einen mehr als im Vorbeilauf. Hier und dort mal ein nettes Wort, Geplänkel im Small Talk. Hat man eine Vergangenheit, die nicht schön war, dann schuldet man es ihr gewissermaßen auch, aus der Masse irgendwann herauszustechen und sie etwas wert gewesen zu lassen. Im Film kennt man so etwas. Wenn jemand stirbt und er sagt, lass meinen Tod nicht umsonst gewesen sein. Ist es so mit unseren Dämonen? Wir besiegen sie phasenweise. Fechten unsere kleinen Kämpfe aus, die niemand jemals erfährt außer uns selbst. Und schulden wir es diesen kleinen Siegen nicht, sie etwas wert gewesen sein zu lassen? Dass wir uns eben aus der grauen Masse erheben, geadeltes Selbst durch die eigene niemals ganz besiegte innerliche Dunkelheit? Natürlich ist dieses Leben vollkommen frei. Wir können lassen was wie eben wollen und dem einen Stellenwert einräumen, wonach es uns dürstet.
Ich entstamme fast schon einem anderen Zeitalter. Ich bin mit großen Helden im Fernsehen noch aufgewachsen, mit Philosophie von Kindesbeinen an. Und mir wurde schon früh mit auf meinem Lebensweg mitgegeben, dass man einem großen Geist auch mit anderen Wesen da draußen teilen sollte. Dass man einen Unterschied machen soll. Dass man Großes bewirken kann, in dem man einfach alleine an sich selbst glaubt. Nach dieser Schule meines Geistes im Kindesalter von vielleicht 10 Jahren ist so viel in meinem Leben noch passiert. Viel negatives auch, dass mich aber nie an mir selbst hat zweifeln lassen. Mich gewissermaßen nur stärker und weitblickender erschaffen hat. Vielleicht bin ich anders? Auf gewisse Weise besonders, aber man sollte dem nicht selber einen zu hohen Stellenwert einräumen, sonst wird man sehr schnell überheblich. Auf meine eigene Weise hat mich mein Leben befreit. Ich weiß nicht, was noch kommen mag. Ob ich in die Nähe meines besten Selbstes komme oder noch so weit entfernt bin? Im Grunde ist es hinfällig und die Gedanken sind auch nicht wichtig. Aber selbst ein täglich andauernder Kampf mit den eigenen Dämonen kann ein Selbst adeln. Ihm eine Tiefgründigkeit mitgeben, die die breite Masse aus Alltagsleben vielleicht nie erfahren wird und auch ebenso nicht missen will, da sie nicht weiß, was möglich ist. Jedes Wesen da draußen folgt einem Pfad, der einzigartig ist und nur von ihm beschritten werden kann. Ein Mancher hat es schwerer, ein Anderer nur leicht und seicht. Wer weiß denn, was unsere höheren Wesen für uns ausgesucht haben und wohin sie uns noch bringen wollen?
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