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Die Story

Posted on 25. Januar 2015 By Cassyhopya

„Ich brauche aber einen Namen. Sonst wird das nichts. Dann hätte ich es mir
genauso gut auch alles aus den Fingern saugen können.“
Es war zum Verzweifeln. Ich saß in meinem Hotelzimmer und zerbrach mir den
Kopf darüber, was ich machen sollte. Eine Geschichte, ein Interview, musste ich bis
Montag abliefern. Sonst konnte ich mir einen neuen Job suchen. Ich war durch die
Clubs gezogen. Hatte Musiker und wirklich jede Bardame angesprochen. Aber
keiner wollte mit mir reden. Und wenn doch, ergab sich nur eine fadenscheinige
Geschichte, die zwar mitreißend war, aber sonst auch nichts.
Die Zeitungen waren voll davon. In der Kindheit misshandelt, weggelaufen und
neugestartet im dunklen Bereich, doch nie die Hoffnung aufgegeben. Zugegeben,
tränenerweichend und es es rührte mich auch an. Aber wäre ich damit am Montag
zurück ins Büro gekommen, so hätte ich wirklich geweint und mein Chefredakteur
gelacht. Es musste etwas anderes her, aber es fand sich einfach nichts. Die Nacht
verdunkelte sich weiter und ich widerstand dem vielmals angebotenem Alkohol. Bis
ich einfach aufgeben musste. Keine neuen Geschichten. Das musste auch ich nun
erkennen.
Und so machte ich mich durch die dunklen Gassen auf den Rückweg zu meiner
Absteige, die den Begriff Motel sicher nicht verdiente. Ich legte mich auf das Bett
und wollte tief schlummernd dem Schicksal entkommen, das mich unweigerlich
erwartete. Aber es ging nicht. Dabei lag das noch nicht mal an der billigen Matratze
oder dem muffigen Geruch, der überall in den Wänden hing. Das Bild an der Wand
hämmerte unnachgiebig und auch mein Bett übertrug den Takt aus dem
Nebenzimmer. Sogar ihr Stöhnen konnte ich hören. Mittlerweile überlegte ich
wirklich, mir auch so eine auf Zimmer kommen zu lassen. Es wäre eine gelungene
Ablenkung, bis auch im Nebenzimmer alles seinen erfolgreichen Abschluss
gefunden hätte. Und vielleicht, vielleicht aber auch nur, könnte ich es sogar
genießen. Ich stand vom Bett auf, bereit ein paar Euros in dieses kurze Vergnügen zu
investieren, als es an der Tür klopfte. Verwundert ging ich hinüber, in dem Glauben,
dass mich das Glück beschenkte und mein ersehntes Vergnügen zu mir kam. Das
Dankesgebet an den Himmel lag mir schon auf den Lippen, aber als ich die Person
vor der Tür erblickte, schluckte ich es sehr schnell wieder hinunter.
Es war keine üppige Blondine mit weitem Ausschnitt, die mich in verführerischer
Aufstellung aufreizend ansah. Aber eine Person, genauso fehl am Platz, wie der
Engel an weiblicher Vertretung, den ich mir vorstellte.
Er trug Hemd und Krawatte. Ein Anzug, alles in schwarz, ein roter Schal darüber
und ein Mantel, der sicher eine Stange Geld gekostet hatte. Schwarze, fein glänzende
Lackschuhe rundeten diese Erscheinung ab. Lange schwarze Haare, ein blutroter
Mund, der mir als erstes ins Auge fiel und seltsam grün leuchtende Augen. Die
Person war so auffallend, von so natürlicher Eleganz, dass mich schon alleine das
Interesse, was sie hier suchte, überlegen ließ sie hereinzulassen.
Er sagte nur einen Satz: „Ich habe die Informationen, die sie suchen.“ Und sofort ließ
ich ihn rein. Vielleicht kam ich ja doch noch zu meiner Story?
Er nahm auf einem der Sessel Platz. Ich beobachtete ihn sehr genau. Erwartete den
abwertenden Blick, einen Anflug von Ekel, der ihm in so einer Umgebung kommen
musste. Aber nichts.
Auch ich nahm Platz, am Rande des Bettes. Doch jetzt waren meine Gedanken
woanders. Ich holte das Diktiergerät aus der Tasche, doch er winkte ab. So blieb mir
nur mein Notizblock.
Doch der Anfang dieses Interviews stellte sich verdammt schwierig dar.
„Ich brauche aber einen Namen.“ Wiederholte ich diesmal mit Nachdruck.
„Sie bekommen keinen Namen. Aber ich kann Ihnen dabei weiterhelfen, weswegen
Sie hier sind.“ Fast emotionslos und zu ruhig, wie er das sagte.
„Und sie wollen etwas dafür, nicht wahr? Was ist es? Geld?“ Ich fragte gerade
heraus. Der beste Weg bei solchen Informanten. Dabei sah er so gar nicht nach
Geldmangel aus.
„Ja, ich will etwas dafür. Doch kein Geld. Was, sage ich Ihnen am Ende. Keine
Sorge, es wird recht billig.“
Das konnte man wirklich deuten, wie man wollte. Aber auch jetzt, noch keine
Regung in den Gesichtszügen. So mittlerweile fühlte ich mich sehr ungemütlich in
seiner Gegenwart, aber im Grunde hatte ich keine Wahl.
„Sie sprachen von Informationen. Was haben Sie für mich?“
„Ich gebe Ihnen erst einmal einen Tipp. Wenn man einen Mörder sucht, dann fragt
man nicht einfach so herum. Wie ein Kind sind Sie durch die Clubs gestolpert.
Haben Staub aufgewirbelt, den selbst die Polizei in Ruhe gelassen hat.“
„Haben Sie mich beobachtet?“ Ein unangenehmer Gedanke, der mein schlechtes
Gefühl nur verstärkte.
„Nicht beabsichtigt. Aber sagen wir, wir haben die gleichen Orte besucht. Eher durch
Zufall, vielleicht aber auch Schicksal?“
Er schien das wirklich ernst zu meinen. Schicksal und ich? Wir gingen verschiedene
Wege.
„Wie wäre es, wenn Sie mir einfach die Informationen geben, sofern Sie welche
haben und mir sagen, was Sie nun dafür wollen. Und dann gehen wir beide unserer
Wege?“ Ich hatte um diese Zeit ganz sicher keine Lust mehr auf Spiele. Definitv
nicht.
Er schwieg einen Moment und sah mich nur an, auf eine ganz eigentümliche Weise.
Als schätze er mich ab. Aber weniger als Gegner, denn als Opfer. Ich verscheuchte
diesen Gedanken wieder. Gerade als ich aufstehen wollte, um ihn nun doch
wegzuschicken, fing er an zu reden.
„Sie suchen nach dem Mörder der Prostituierten? Den Serienmörder, wie man ihn
mittlerweile nennt? Oder wollen Sie die Leichen finden, die noch immer nicht
aufgetaucht sind?“
Er wusste wirklich etwas. Aufgeregt fing ich an zu brabbeln. „Den Mörder? … Die
Leichen? … Egal was. Geben Sie es mir.“
Er lächelte. Zum ersten Mal lächelte er und ich verstand es nicht.
„Einverstanden. Sie bekommen alles, wenn Sie es denn auch verstehen.“ Er stand
vom Sessel auf und ging zur Tür. Unschlüssig beobachtete ich ihn. Wollte er, dass
ich ihm folgte? Er öffnete die Tür und ließ vier Frauen herein. Frauen mit Klasse.
Unerreichbar für mich und voll der fesselnden Schönheit. Ich blickte ihn fragend an.
Er lächelte noch immer, schloss die Tür hinter ihnen und sagte: „Meine Damen.
Wenn ich bitten darf.“
Sie kamen zu mir. Legten sich auf das Bett, räkelten sich in lasziven Bewegungen.
Ich schluckte schwer und konnte mich fast nicht mehr konzentrieren. Eine
Rothaarige kam ganz dicht an mich heran und küsste mich auf den Mund, immer
drängender. Dann schob sie mich sanft zurück auf das Bett, so dass ich nun lag und
setzte sich auf mich. Alle Frauen küssten und streichelten mich nun am ganzen
Körper. Empfindungen, Sinne , die erweckt wurden, von denen ich vorher nichts
geahnt hatte. Ich unterdrückte ein Stöhnen, doch fiel es mir verdammt schwer. Ich
wurde ausgezogen und mein Verstand, mein Wille, gaben nach.
Doch ein letztes Mal, ein Gedanke, eine Erkenntnis. „Die Morde? Was ist damit?“
Nur schwer kam es mir über die Lippen. Ich wollte mich hingeben, fallen lassen und
konnte auch nicht mehr anders. Wie in Trance erreichten mich Worte, die ich doch
nicht mehr verstand. Sanft liebkosten mich Lippen am Hals. Ein kurzer Schmerz,
dann Ekstase, die mich einfach wegtrieb.
„Welche Morde? Es ist nie jemand getötet worden.“
Die Frauen lachten und senkten sich gleichzeitig zu mir herunter. Überall dieser
sanfte Schmerz, diese feine Spur einer Erlösung.
Und schon bald glitt ich hinüber. In eine Welt, in eine Dunkelheit, dessen Eingang
das Paradies war.
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