Ich blicke tief in ihre Augen und erkenne nichts, als die Unendlichkeit. Im satten Rosa erkenne ich eine Tiefgründigkeit, die mich nicht im vorschneller Hast vorbeieilen lässt. Ich verharre, für erst nur eine Sekunde, dann auch für länger. Der magische Dunst umspült sie, zeigt zuerst als Mahnmal ganz klar, dass sie kein bloßes Wesen der menschlichen Natur ist. Ihre Existenz, vielleicht auch nur die Verbindung im Innern ist an die Übernatürlichkeit gekoppelt. Sie steht reglos da, verzieht keine Miene. Ihr Ausdruck, ich kann ihn nicht beurteilen. Ist es Ruhe, in der sie verharrt? Oder ist dies ein Zeichen der in ihr innewohnenden Macht, die sie voll Gewissheit über alles triumphieren lässt, das ihr begegnen mag? So ist ihre Zerbrechlichkeit, die zarte Anwesenheit ihrer Person, das fast schon zaghafte Auftreten, einer Falle gleich. Man schließt auf Verletzlichkeit wird aber beim Überschreiten von Grenzen mit purer Macht konfrontiert, die einen in die Grenzen verweist. Die schönsten feinen kleinen Tattoos verzieren ihr Gesicht. Nicht, dass dies ihre Schönheit nötig hätte, aber sie geben noch ein bisschen mehr ihrer Persönlichkeit und Individualität Ausdruck. Das Farbenspiel gleicht der einer zarten pellenden Rose, die ihre Blütenblätter sanft zu Boden gleiten lässt. Auch hier wieder die Farben einer Zartheit. Im Gegensatz zum pechschwarzen dunklen Schwarz, das den Rest ihrer Präsenz umspielt. Ist sie wie das Mahnmal der Gegensätze? Rosa und Schwarz, Macht und Verletzlichkeit? Die Lippen, so sanft, so verführerisch im Moment eingefroren auch wieder im dunkelsten Schwarz. Sie ist abseits der Normalität, weit weg von jedem Durchschnitt, wie wir schon auf den ersten Blick erkennen können. Ich will diese Person festhalten, den Moment verewigen, aber ich wage es nicht, mein Handy aus der Tasche zu holen. Der plumpe Griff in die Tasche um ein Foto zu schießen, zerstört den magischen Augenblick. Nur so, genau so, wie es jetzt ist, muss es verewigt in meine eigene Tiefe sinken. Als Erinnerung, als Seifenblase aus Kristall, die eingefroren für alle Zeit in meinem Verstand verbleibt. Denn den Moment halten das will ich, so viel ist sicher. Zu besonders, zu einzigartig, zu ewiglich sind diese kurzen Sekunden, die meinen Versstand und die Sinne jede Kleinigkeit aufnehmen lassen. Ich wende mich nun wehmütig ab. Das Leben wartet abseits von dieser Schönheit wieder auf mich. Ich hätte sie ansprechen könne, habe es aber nicht getan. Zu sehr bin ich mir bewusst, dass wir in verschiedensten welten leben, die niemals zueinader finden könnten. Nur deswegen kann ich sie nicht mit in meine Realität des Durchschnitts mitnehmen. Muss sie wehmütig von dannen schreiten lassen. Ich werde mich an sie erinnern. In meinen Träumen ein Leben mit ihr verbringen. Aber die Wirklichkeit ist undankbar und gibt mir keine Möglichkeit aus meinem Sehnen Realität zu formen. Ich seufze einmal schwer und woller Wehmut, sie sieht mich kur an, als verstände sie die Last, die ich mit mir herumtrage und schon ist sie um die Ecke verschwunden und ich weiß, ich werde sie nie wieder sehen. Trotzdem bin ich dankbar, dass ich die Sekunden des innerlichen Erlebens mit ihr teilen durfte. Eine Erinnerung, die mein Inneres erheblich bereichert. Der normale Tag wartet auf mich und ausgeruht, erholt von der Wonne der Sekunden eines Traumes begegne ich ihm mit großen Schritten.
Entdecke mehr von Wissens Weben
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.