Wozu machen wir etwas? Welcher Intention geben wir uns hin? Für welches höhere Ziel sind wir vielleicht sogar bereit unsere Existenz zu opfern? Im Grunde macht man sich über diese Fragen nie klare Gedanken. Man tut einfach, wonach einen das Innere antreibt. Und selbst wenn KI es besser kann, setzt man sich hin und formuliert einen Text aus. Denn nur dann ist er wahrhaft getränkt mit dem eigenen Sein, Wesen, Persönlichkeit. Nie sagt ein Tool, das man nutzt, etwas über Intention aus. Es ist ein Mittel zum Zweck, das für Alles eingesetzt werden kann. Aber nur, was wir vielleicht in Kinderschuhen erst selber schaffen, da stehen wir hinter, das ist mit Herzblut getränkt, von unserem wahren Kern eines Innern eingetränkt. Sicher gibt es Abermillionen Worte in den Weiten des Internets. Und doch glauben wir, durch simples Tippen, dass wir noch etwas zu sagen haben, obwohl es alles in jeder erdenklichen Variation bereits gibt. Ist es der Glaube an die Einzigartigkeit der Seele, die sich in Worten ergießend nur selber mit erschafft? Im Bilden eines Textes werden Thesen, Gedanken, Vermutungen gebildet und in dem man sich mit ihnen beschäftigt, wird auch das eigene Sein mit gebildet? So hat der Erschaffende mehr Zweck aus seinem Schreiben als der Empfänger, Besucher, Leser. Obwohl in Einigkeit eines Momentes teilen sich Schreibender und Leser ein paar Sekunden der Gemeinsamkeit, werden gleich, bis sie vielleicht sogar gegenseitig sich verstehen.
Nicht alles muss anerkannt sein oder Gemeingültigkeit besitzen. Wir sind keine Norm in unserer Persönlichkeit, wir sind kein Durchschnitt, wir sind Unikate, die Begebenheiten und vielleicht auch Schicksalsschläge gebildet, geformt, ergeben haben. Und so wie wir das Recht auf Einzigartigkeit in die Welt hinaus tragen, nur ebenso darf es unser selbstgetippter Text auch verlangen. Er muss keine Norm verfechten, er muss nicht Durchschnitt sein. Er ist was wir sind, Wesen der Anderartigkeit in manchmal nur grauer Existenz, die so nicht weiter auffällt. Beschäftigt man sich mit den Wesen dieser Welt, der Gattung Mensch, so wird man Vieles finden, was auf den ersten Blick so nicht ersichtlich ist. Erst die geschenkte Aufmerksamkeit adelt ein Wesen in seiner eigenen Existenz und hebt es aus dem Grau der Masse für uns alle alleine heraus. Drum entscheide man nur, wem man Aufmerksamkeit schenkt, die simple Zeit, die auch Mühe vielleicht mit sich bringen mag. Nicht jedes Wesen da draußen verdient die Zeit einer jeden weiteren Seele. Denn so wie es Variationen gibt, so gibt es auch die Gleichheit derer, die sich über Jahre finden mögen und angleichen, phasenweise ihren Weg durch dieses Leben gemeinsam gehen, bis sie die Lektionen verinnerlicht haben, die ein Pfad geteilt für sie bereit halten möge.
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