Sanft rauschend treibt es durch die Blätter. Mal stärker, mal
schwächer. Wie die Wellen zur Brandung, die sich am Strand
verlieren, so treibt der Wind hindurch.

Leise zwitschernd trägt er es an mein Ohr. Es ist Stille, Ruhe,
vielleicht auch Frieden am Ende einer Stadt.

Unberührt ranken die Pflanzen ineinander, heben ihre Pracht im Hoch
und Nieder. Vereinzelt ein kleines Wesen mit weißen flügeln,
zerbrechlich, zart durchwoben, wie die Knospen der Blüten.

Es ist die Ruhe an einem Platz, die von Menschenhand für Kinder
geformt wurde. Die Bauwerke aus Holz, grob und doch ohne Kante. Ich
halte still, beruhige den Geist und atme die Brandung des Friedens
ein. Dort oben, da bricht es sich durch die Blätter, schickt den
grellsten Schein aus dem blauen Ozean der Freiheit am Himmel.
Einzelne Wolken, gemächlich treibend, unterbrechen den Schein, den
Frieden doch niemals überblühend. Ein jedes Mal ergießt sich die
höchste Sonne, beginnend mit dem schwächsten Schatten. Denn, wie
die Flut aus spülender Kraft, bricht es sich blendend im weißen
Papier meiner kleinen Schreiberei. Es ist Augenblick, den ich
erlebend, bereits schon wieder verliere. Es ist Gegenwart, die
niemals erwartete Zukunft, dafür ein Teil meiner Vergangenheit ist.

Ich sehe das Moos am Dach eines Gebäudes. Erkenne Teppich, ohne
Ordnung, ohne Zwang, bar jeder Regel. Und wie schreibend ich mich
übe, überwältigt an Reizen von wenigen Sekunden, so ist`s mit dem
Kleinsten an Augenblick. In Ketten, da knüpfen sie sich aneinander.
In Glied ohne Reihe, da finden sie sich. In Rückschau, einfachen an
Gedanken, da find ich weg, den meinen an Pfad, den unwissend ich
bereits gegangen bin. Denn die Wahrheit, nur jedes Wissen, das
entspringt im Niemals dem Verstehen, alleine Erlebnis des
Augenblicks, nur das gebiert ein Leben.

Ich warte nun, verewigt im kleinen Schatten, auf dass die Sonne nur
neu herausbricht. Ich brauche keine Hoffnung, keine Zuversicht.
Alleine das Kleinste, Reinste und Schwerste, die einfache Geduld.

Und am Ende dieser Zeilen, die ewigend einen Moment des Augenblicks
nur zeichnen, da trifft mich schon erneut des Lichtes Schein. Ich
fühl es warm im Holz dieser Bank, dem Papier, das fangend
reflektiert und den Zeilen, die Schrift abbilden.

Im Schweigen, da folge ich des Schmetterlings Flug, der Ameisen Pfad
und der Vögel Landung. Der Moment, ein Jeder nur, er ist auf niemals
der Meine. Bin ich Beobachter, so bin ich Gast in Mitten dieser
Natur. Und was kann ich weiter tun, als badend im Licht der Sonne,
dem Rauschen des Windes zu folgen. In ein Nichts der Zukunft, die in
einem Augenblick nur alles sein kann. Ein ich, ein Paradies Natur
oder Freiheit der reinen Gedanken.

Des
Wanderers Pfad ist niemals nur Weg, als auch das Sein im endenden
Schein.

– (444 Sprüche)


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Von Cassyhopya

Als Blogger, Schriftsteller und kreative Seele lebe ich für die Freiheit des Geistes. Ich glaube, dass wahre Freiheit in der grenzenlosen Entfaltung unserer Gedanken und Ideen liegt. Diese Überzeugung treibt mich an, alles Wissen, das ich finde, zu teilen – sei es durch Worte, Bilder oder andere kreative Ausdrucksformen. Denn Wissen ist ein Fluss, der fließen muss, um zu nähren und zu wachsen.

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