clear glass with red sand grainer
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Ich habe beschlossen, einige soziale Netzwerke eine Zeit lang nicht mehr zu benutzen. Die ganzen schnelllebigen sozialen Netzwerke sind darauf ausgelegt, dass man konsumiert im Sekunden Takt. Man scrollt von Video zu Video, von Bild zu Bild, von Update zu Update. Ohne irgendetwas überhaupt richtig Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken. Das Ganze ist darauf ausgelegt, dass man so lange wie möglich im sozialen Netzwerk seiner Wahl verbleibt. Auch als selber Veröffentlichender wird man fast süchtig nach der Aufmerksamkeit und Bestätigung, da sie so simpel und einfach zu erreichen ist. Man sieht Selbstdarstellung in vollendeter Form, das gekonnte Spielen mit Emotionen um Aufmerksamkeit und Anerkennung zu bekommen. Die Wahrheit ist aber, dass das alles in der realen Welt keinen Wert hat. Und für die Persönlichkeitsentwicklung bringt es keinen Mehrwert. Dafür ist es nicht ausgelegt. Ich habe es bestimmt ein Jahr benutzt, wie Jeder andere Normalo da draußen nur ebenso. Aber irgendwie habe ich beschlossen, dass ich kein Teil mehr von dieser Maschinerie mehr sein will. Ich will so ein System nicht auch noch unterstützen und füttern mit meiner Aufmerksamkeit. Ich habe mich davon frei gemacht und alle sozialen Netzwerke von meinem Handy gelöscht. Mich überall ausgeloggt. Und ich habe beschlossen für ein Jahr eine Social Media Pause einzulegen. Ich werde YouTube weiter bedienen, nach Lust und Laune und mich auch dort noch rumtreiben. Aber alle anderen sozialen Netzwerke werden mich bis September 2026 nicht sehen. Ich werde keine Links mehr teilen, keine Videos oder Bilder mehr posten und auch nirgendwo mehr veröffentlichen als auf meinem Blog, den ich viel zu sehr vernachlässigt habe. Einen weiteren Zeitfresser, den ich ausgemerzt habe ist das Thema Gaming. Vielleicht werde ich ab und zu noch etwas Gaming betreiben, z.B. World of Warcraft im privaten Rahmen. Aber das auch nur noch eingeschränkt. Ich hatte gerade erst eine Woche Urlaub und schockiert musste ich feststellen, dass eine Woche vergangen war und ich nichts gemacht hatte als zu zocken. Einmal habe ich mich mit Jemanden getroffen. Aber sonst, die ganze Woche einfach weg. Erholt und durchgeatmet habe ich absolut nicht. Das war für mich selber eine schockierende und ernüchternde Erfahrung, der ich nun Grenzen gesetzt habe.

Ich bin mittlerweile 44 Jahre alt geworden. Und viel Zeit in meinem Leben ist mir gestohlen worden. Erstens eine harte Kindheit im Kinderheim und auch Außengruppe, in der ich nicht gelebt, sondern nur überlebt habe. 2 Jahre Bundeswehr. Bei mir gab es damals noch den Grundwehrdienst. Und dann sind mir im Grunde noch weitere 15 Jahre geklaut worden, in denen ich nicht frei und unbeschwert leben konnte. Wie und wieso, werde ich nicht erläutern, vielleicht irgendwann, aber ich denke erstmal nicht. 35 Jahre von meinem 44 Jahren habe ich nur überlebt, durchgestanden und mich durchgezwungen in Hoffnung auf bessere Zeiten. Und ich lebe nun mal nicht ewig. Ich hoffe, dass ich noch einige Jahre von mir habe. Und die will ich nicht an Zeitfresser verschwenden. Deswegen jetzt die Entscheidung, alles auszumerzen was mir Zeit klaut. Natürlich wäre es schön, wenn ich auch meine Vollzeit Arbeit ausmerzen könnte, aber von irgendetwas muss ich ja leben. Und im Grunde mach mit meine Arbeit auch Spaß, auch wenn mich die Umstände manchmal sehr nerven.

Vielleicht kann der Eine oder auch Andere nachvollziehen, dass man sich irgendwann in seinem Leben auf das Wesentliche beschränken muss. Genau so ist es auch mit meinem Freundeskreis. Viele sind einfach verschwunden im Laufe der Jahre, viele respektieren mich nicht, indem sie Tagelang nicht auf Nachrichten reagieren und sich nur melden, wenn sie Langeweile haben oder einen benutzen können oder auch brauchen. Im Grunde genommen bin ich etwas enttäuscht, wie mein Leben bis jetzt gelaufen ist. Und ich will bewusst das Ruder übernehmen. Wenn das bedeutet, das in meinem Leben nun jetzt keiner mehr ist, der mich kennt oder irgendetwas tiefsinniges von Wert weiß über mich, dann ist das so. Aber warum soll ich Leichen mit mir herumtragen, die mich nicht wertschätzen oder für die ich keine wahrhafte Bedeutung im Sinne von richtigem Interesse habe. Man muss sich irgendwann mal im Leben auf das besinnen, was von Wert ist auch für die Zukunft, einen weiterbringt, weiterentwickelt und auch Grundlage für eine Zukunft bringt. Wenn dann fast nichts übrig bleibt, dann ist das nun mal so. Besser spät als nie den Schlussstrich ziehen und vergeudete Zeit ausmerzen als Erfahrung für die Zukunft. So sehe ich das.

Vielleicht war der Eine oder Andere da draußen auch mal an diesem Punkt und musste solche Entscheidungen wie ich treffen. Ich vermute das doch sehr stark. Woran ich zweifel ist, dass auch gerade so eine Person meinen Artikel jetzt liest. Harren wir einer selbstbestimmten Zukunft voll neuen Potentials, das ich ergründen will. Bis zum nächsten Artikel.


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Von Cassyhopya

Seit 2012 im Internet unterwegs und freischaffend tätig. Die Freiheit des Geistes über alle Regeln, jeden Bestand und gegen jedwedes Schubladendenken. Die Intention ist Wissensteilung, wo immer auch möglich. Bei YouTube und Amazon Bruno Schelig suchen.

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